"Seit Jahren beschäftige ich mich nun mit der menschlichen Bewegung. Tanze, beobachte Tänzer,
berühre, modelliere, zeichne, inszeniere.
Eine Bewegung vergeht, gleich welches Echo sie auslösen kann.
Bewegungsmuster hingegen
können einen Körper formen, umformen, zeichnen.
Eine Skulptur bleibt.
Ihr Ausdruck schwingt über die Jahre, ihre Form ist immer überprüfbar, und das von allen
Seiten.
Ist es einer Skulptur möglich, über das Abbilden einer Bewegung hinaus, die Flüch-
tigkeit der Bewegung einzufangen, ja diese gar fortwährend selbst zu sein?
Ist es möglich, dass Atmosphäre und Raum stärker wahrnehmbar sind als die Form, gerade
durch die Form?
Daraus entstand eine Skulpturengruppe, eine Tanzkompanie, in der jede Skulptur für sich steht, als
Solist, im Duo, oder in der alle zugleich kombinierbar sind in mannigfaltigen Variationen.
Hier wird der Kunstliebhaber zum Choreografen und Zuschauer, seine Hände werden zum
Mittänzer.
Der bildhauerische, über die Form hinausstrahlende Gestus begründet sich auf der Tanzsprache,
einer eigenen Ausdruckswelt."
(Agnes Keil)