Aus der Fläche in die Dreidimensionalität
"Zeichnend wuchs mein Interesse an Schwüngen, am menschlichen Körper, frag- mentarischen
Formen und an der Bewegung schlechthin, daran, diese zu bündeln in reduzierter Linie.
Einige Jahre erforschte ich die flächige Skulptur in Stahl. Wie entsteht allein durch den Umriss
Volumen, wie die Illusion der Bewegung?
Hierbei spielen Proportionsverschiebung, Rhythmus, die Kunst des Weglassens und nicht zuletzt
Schwünge eine große Rolle. Immer geht es darum, den Geist und den lebendigen
Erfahrungsschatz des Betrachters mit einzubeziehen.
Dort wo Etwas nur angedeutet wird, wird unmerklich im Geiste ergänzt. Hier findet die spannende
Berührung mit der Kunst statt. Wenn sich die innere Realität des Betrachters in den
Zwischenräumen der Skulptur verfängt.
Skulpturen geschaffen unter den Prinzipien von Raum, Rhythmus, Proportion und Reduktion, kurz unter
dem Prinzip des Schwungs, bestehen als Kleinplastik ebenso wie als monumentales Kunstwerk.
Einen in der Skulptur gesetzten Schwung verfolgt das Auge weit über die Begrenzung hinaus,
Raumbezüge entstehen, Dynamik pulsiert, das Werk beginnt zu atmen.
In der hier gezeigten Bronzereihe aus dem Jahr 2005 beginnen sich die flächigen Formen zu
verschachteln. Ein reizvolles Spiel aus Körperfragmenten, Raum und Rhythmus. Eine Herausforderung
für den Bronzeguss." (Agnes Keil)